3. Struktur, Führung und Verwaltung


3.1. Vereinsorgane


Mitgliederversammlung: Souveränes Organ des Vereins, dem 440 Organisationen auf Landesebene angehören
Vorstand: 1 Präsident + 8 von der Versammlung gewählte Mitglieder
Rechnungsprüferkollegium: 2 von der Versammlung gewählte Mitglieder + 1 vom „OTC“ gewähltes Mitglied
OTC: Territoriale Außenstelle („Organo territoriale di controllo“)

Bei der Leitung und Verwaltung des DZE Südtirol KDS haben die Freiwilligenorganisationen und Einrichtungen des Dritten Sektors, die Mitglieder des Zentrums sind, sehr viel Mitspracherecht. Diese wichtige Möglichkeit ist durch die in der Satzung des DZE Südtirol KDS vorgesehenen Organe für die demokratische Beteiligung und durch definierte Formen der Beratung unmissverständlich definiert.

Die Organe des DZE sind:

die Mitgliederversammlung
der Vorstand
der/die Präsident/-in
der/die Vizepräsident/-in
das Kontrollorgan

Vervollständigt wird das System der Leitung und Kontrolle durch die staatliche Kontrollstelle für die Dienstleistungszenten in Italien „ONC“ und ihre territoriale Außenstelle „OTC“, die für das Gebiet der beiden Provinzen Trient und Südtirol zuständig ist.


Die so genannte „Governance-Struktur“ begünstigt ein umfassendes System der internen Beteiligung, das durchlässig und offen für die Einbeziehung externer Interessengruppen ist.
3.1.1 Die Mitgliederversammlung
Sie ist das souveräne Organ des Vereins und nimmt folgende Aufgaben auf ordentlicher und freier Basis wahr:

die Bilanz/den Haushaltsplan und die Sozialbilanz genehmigen und das Jahresprogramm gutheißen;
die internen Reglements und die Geschäftsordnung genehmigen;
die Mitglieder des Vorstands, den Präsidenten/die Präsidentin und die Mitglieder des Kontrollorgans wählen.
Jedes Mitglied kann an der Versammlung persönlich teilnehmen oder sich durch ein anderes Mitglied vertreten lassen. Die Mitglieder verpflichten sich, zur Entwicklung des Vereins beizutragen und dessen Geist und Mitgliedschaft in der lokalen Gemeinschaft zu fördern. Die Mitglieder werden gebeten, sich zu treffen, sich zur Verfügung zu stellen, um am Leben des Vereins teilzunehmen, Ideen, Energie und Fähigkeiten in die Konstruktion von Strategien, Projekten und Initiativen einzubringen, um die Politik der Intervention zugunsten der Freiwilligenarbeit zu verbessern.


Die Mitgliederversammlung ist also das Organ, das für die Festlegung der allgemeinen Leitlinien und Orientierungen des Vereins zuständig ist. Die Versammlung, die das souveräne Organ des Vereins ist, hat unter anderem die Aufgabe, das Jahresprogramm und den Haushaltsplan zu genehmigen, die Bilanz, die Vermögensübersicht zu genehmigen sowie über eventuelle Satzungsänderungen zu entscheiden und die Mitglieder der Vereinsorgane zu ernennen.

Im Jahr 2024 fanden zwei Mitgliederversammlungen im Akademiesaal der Sparkassenstiftung Bozen statt, und zwar am 05.04.2024 zur Genehmigung der Bilanz 2023 und am 13.11.2024 zur Prüfung und Genehmigung des Haushaltsvoranschlags 2025 sowie des Jahrestätigkeitsprogramms für 2025. An der ersten Sitzung am 05.04.2024 nahmen 130 Mitgliedsorganisationen des DZE Südtirol teil, an der zweiten Sitzung am 13.11.2024 hingegen 69 Organisationen.
3.1.2 Der Vorstand
Er ist das Verwaltungsorgan der Vereinigung. Er wird von der Versammlung aus den Reihen der Mitglieder gewählt und verwaltet die Vereinigung, indem er Entscheidungen zur Umsetzung der von der Versammlung festgelegten Politik und Strategien trifft.

Es gibt neun Mitglieder. Das Amt eines Vorstandsmitglieds ist unentgeltlich, dauert drei Jahre und die Mitglieder können für höchstens drei aufeinanderfolgende Amtszeiten wiedergewählt werden.

Im Jahr 2024 trat der Ausschuss sechsmal zusammen, insgesamt 18 Stunden lang, und es waren durchschnittlich sieben Mitglieder anwesend.
Es sei darauf hingewiesen, dass alle sechs Verwaltungsratssitzungen in Präsenz abgehalten wurden.

Der Vorstand tritt regelmäßig zusammen, um die wichtigsten Themen im Zusammenhang mit der Leitung der Tätigkeiten des Dienstleistungszentrums, der Personalverwaltung, den Genehmigungen für das Verwaltungs- und Rechnungswesen, der Überwachung der wichtigsten Tätigkeiten und Initiativen sowie der Einleitung außerordentlicher Initiativen zu behandeln. Zu den Sitzungen werden auch die Mitglieder des Kontrollorgans und, falls erforderlich, die Mitarbeiter eingeladen und nehmen an ihnen teil, um sich mit spezifischen Fragen eines bestimmten Arbeitsbereichs zu befassen.
Zusammenfassend
Der Vorstand übt die ordentliche und außerordentliche Verwaltung aus und legt Programme, Prioritäten und Ziele fest.

Er schlägt der Versammlung auch die Funktionsweise des DZE Südtirol und der Kontrollorgane vor. Er bereitet den Haushaltsvorschlag und die Endabrechnung vor, die der Versammlung vorgelegt werden, sowie das jährliche Tätigkeitsprogramm und die sich daraus ergebenden Entscheidungen über die Struktur und die daraus resultierende Arbeitsweise des DZE Südtirol KDS. Er bringt Vorschläge und Aktivitäten vor und wählt den/die Präsidenten/-in und den/die Vizepräsidenten/-in. Alle Ämter im Verein werden unentgeltlich ausgeübt, mit Ausnahme des Anspruchs auf Erstattung der tatsächlich entstandenen und nachgewiesenen Kosten für die Ausübung des Amtes.
Nachname und Vorname Rolle Organisation Jahr 1. Ernennung Anzahl Mandate
Bonagura Sergio Präsident Arci ragazzi – italienischer Kultursektor 2018 2
Macchia Vanessa Vizepräsidentin Deutschsprachige Jugendverbände 2021 1
Bonamico Ivo Mitglied Weißes Kreuz 2018 2
Fauster Pepi Mitglied Verband der Südtiroler Musikkapellen – Deutsche Kultur 2021 1
Sulzenbacher Gislar Mitglied Alpenverein Südtirol – Bereich Umwelt und Landschaftsschutz 2018 2
Gnecchi Luisa Mitglied AUSER Bolzano – Soziales – italienische Muttersprache 2018 2
Andergassen Günther Mitglied VSS – Sport – deutsche Muttersprache 2018 2
Zemmer Egon Mitglied Südtiroler Schützenbund – ladinische Kultur 2018 2
Hofer Stefan Mitglied Dachverband für Gesundheit und Soziales – deutsche Muttersprache 2021 1


Der Vorstand ist das Verwaltungs- und Exekutivorgan der von der Versammlung festgelegten strategischen Aktionslinien; er besteht aus neun Mitgliedern, deren Amtszeit drei Jahre beträgt.
Abänderungen im neuen Statut des DZE Südtirol – Verlängerung der Amtsdauer
In Artikel 8, Absatz 3 ist die Verlängerung der Amtsdauer von 3 auf 4 Jahre vorgesehen, und zwar wie folgt:

Die Ämter der Vorstandsmitglieder werden unentgeltlich und ehrenamtlich ausgeübt. Die Amtszeit der Vorstandsmitglieder und des Kontrollorgans beträgt vier Jahre ab dem Datum ihrer Einsetzung und bis zur Genehmigung des Jahresabschlusses. Die Vorstandsmitglieder dürfen nicht länger als drei aufeinander folgende Amtszeiten im Amt bleiben. Dieselbe Person darf nicht das Amt des/der Präsidenten/in des Vorstands für mehr als neun Jahre ausüben, auch nicht im Falle von Unterbrechungen. Die Zusammensetzung des Vorstands und des Kontrollorgans muss die Präsenz der italienischen, deutschen und ladinischen Sprachgruppe gewährleisten.
Art. 10 unseres Statuts – Der Vorstand
1. Der Vorstand ist das Verwaltungsorgan des Vereins und ist mit den ihm durch Gesetz und Satzung zugewiesenen ordentlichen und außerordentlichen Verwaltungsbefugnissen ausgestattet.

2. Der Vorstand besteht aus mindestens fünf und höchstens neun Mitgliedern, einschließlich des/der Präsidenten/-in und des/der Vizepräsidenten/-in, deren Zahl von Zeit zu Zeit von der Versammlung zum Zeitpunkt der Ernennung festgelegt wird.

3. Eine Person, die unzurechnungsfähig, entmündigt oder in Konkurs gegangen ist oder die zu einer Strafe verurteilt wurde, die ein – auch vorübergehendes – Verbot der Bekleidung öffentlicher Ämter oder die Unfähigkeit zur Bekleidung leitender Funktionen zur Folge hat, darf nicht zum Mitglied des Vorstands ernannt werden und scheidet im Falle einer Ernennung aus dem Amt aus.

4. Um die aktive Teilnahme und die wirksame Mitwirkung aller Mitglieder zu fördern, legt die Versammlung vor der Wahl die Mindestzahl der Ratsmitglieder fest, die kleinen und großen Mitgliedsorganisationen angehören, und definiert die Kriterien, sofern dies nicht bereits in der Wahlordnung festgelegt wurde.

5. Scheiden ein oder mehrere Mitglieder des Vorstands im Laufe des Geschäftsjahres aus, so beruft der/die Präsident/-in die Mitgliederversammlung zur Wahl eines neuen Verwaltungsratsmitglieds ein. Die Amtszeit des neuen Verwaltungsratsmitglieds endet mit der Amtszeit des Verwaltungsrats, dessen Mitglied es geworden ist.

6. Der Vorstand hat folgende Aufgaben:
a. er wählt aus seiner Mitte den/die Präsidenten/-in und den/die Vizepräsidenten/-in;
b. er sorgt für die Ausführung der Beschlüsse der Versammlung;
c. er erstellt den endgültigen Haushalt und den Jahresvoranschlag sowie das Jahrestätigkeitsprogramm, die der Versammlung vorgelegt werden;
d. er arbeitet Verordnungen aus;
e. er entscheidet über Anträge auf neue Mitgliedschaften;
f. er nimmt den Verlust von Mitgliedern zur Kenntnis;
g. er erledigt die ordentlichen und außerordentlichen Verwaltungsgeschäfte, die nicht Aufgabe der Vollversammlung sind;
h. er ernennt und entlässt den/die Direktor/-in, er entscheidet über die Einstellung und Entlassung der Mitarbeiter/-innen, den Beginn und die Beendigung von Kooperationsbeziehungen und Beratungen;
i. er ratifiziert oder lehnt die vom/von der Präsidenten/-in getroffenen Sofortmaßnahmen ab;
j. er schlägt der Versammlung Maßnahmen zum Ausschluss von der Mitgliedschaft aus den in Artikel 6 genannten Gründen vor.

7. Der Vorstand wird in der Regel mindestens sechsmal im Jahr einberufen und immer dann, wenn der/die Präsident/-in oder an seiner Stelle der/die Vizepräsident/-in es für angebracht hält oder wenn mindestens die Hälfte der Mitglieder dies beantragt.

8. Der Vorstand wird vom/von der Präsidenten/-in mindestens zwölf Tage im Voraus ohne Formzwang einberufen, vorausgesetzt, dass die Einberufung in geeigneter Weise erfolgt und der Empfang durch die Adressaten nachgewiesen wird.

9. Den Vorsitz im Vorstand führt der/die Präsident/-in; bei dessen Abwesenheit der/die Vizepräsident/-in. Er fasst seine Beschlüsse mit der Anwesenheit der Mehrheit seiner Mitglieder und der Zustimmung der Mehrheit der Anwesenden.
10. Über jede Sitzung des Vorstands wird vom/von der Sekretär/-in ein Protokoll angefertigt, das vom/von der Sekretär/-in und von demjenigen/derjenigen, der/die den Vorsitz geführt hat, zu unterzeichnen ist.
3.1.3 Der Präsident


Der Vorstand ernennt aus seiner Mitte den/die Präsidenten/-in des Vereins, welcher der gesetzliche Vertreter der Organisation ist, und einen/eine Vizepräsidenten/-in.

Der Präsident vertritt die Einheit des Vereins und übt dessen politische und organisatorische Koordination aus. Er vertritt die Organisation mit allen Rechtswirkungen gegenüber Dritten und vor Gericht und trägt die Gesamtverantwortung für die Verwaltung und die gute Leistung der Organisation; er ist verantwortlich für die Unterzeichnung der Vereinsakten, die das DZE Südtirol KDS sowohl gegenüber den Mitgliedern als auch gegenüber Dritten binden.

Art. 11 unseres Statuts: Der/Die Präsident/-in

1. Der/Die Präsident/-in ist der/die gesetzliche Vertreter/-in des Vereins sowie Vorsitzender/-de des Vorstands. Er/sie vertritt den Verein sowohl gegenüber Dritten als auch vor Gericht.
2. Der/Die Präsident/-in wird durch Mehrheitsbeschluss des Vorstands gewählt. Gibt es mehr als einen/-e Kandidaten/-in, so findet eine Abstimmung zwischen den beiden ersten Kandidaten/-innen mit der höchsten Stimmenzahl statt. Der/die Präsident/-in beruft die Sitzungen der Versammlung und des Vorstands ein und leitet sie. Er/sie kann Dringlichkeitsmaßnahmen ergreifen und sie dem Vorstand innerhalb von 15 Tagen zur Ratifizierung vorlegen. Die Amtszeit des/der Präsidenten/-in fällt zeitlich mit der des Vorstands zusammen.
3. Bei Abwesenheit oder Verhinderung des/der Präsidenten/-in werden seine/ihre Aufgaben von einem vom Vorstand ernannten/ernannten Vizepräsidenten/-in wahrgenommen. Die Unterschrift des/der Vizepräsidenten/-in bestätigt die Abwesenheit oder Verhinderung des/der Präsidenten/-in.

Der derzeitige Präsident heißt Sergio Bonagura, der sich in seiner zweiten Amtszeit befindet. Er wurde 1975 geboren und schloss sein Jurastudium an der Universität Trient mit einer Doktorarbeit über Arbeitsrecht ab.

Unser Präsident vertritt auch die Autonome Provinz Bozen beim Zusammenschluss aller Dienstleistungszentren “CSVnet”.

Sergio Bonagura arbeitet im Verein „Arci“, wo er sich unter anderem mit der Prävention von Bildungsarmut beschäftigt.
Grußbotschaft des Präsidenten
Sergio Bonagura

2024 - ein sehr ereignisreiches Jahr mit vielen Herausforderungen und Befriedigungen
Die Reform des Dritten Sektors, die durch das Gesetzesdekret 117/2017 eingeleitet wurde, stellt eine der bedeutendsten Veränderungen in der italienischen Rechtslandschaft für soziale Einrichtungen dar. Nach sieben Jahren seit der Verabschiedung der Durchführungsdekrete des Ermächtigungsgesetzes 106/2016 und zehn Jahren seit den Leitlinien nähert sich die Regulierung der Einrichtungen des Dritten Sektors endlich ihrer vollständigen Umsetzung.

Die Genehmigung der neuen Steuerregelungen durch die Europäische Union wird in Kürze erwartet. Es wird auch darauf hingewiesen, dass viele Institutionen mit Fragen konfrontiert sind, die mit der Notwendigkeit zusammenhängen, einen Generationswechsel zu bewältigen, der dem Sektor neue Impulse geben und die sozialen und marktbezogenen Herausforderungen mit größerer beruflicher Kompetenz angehen wird. Um junge Menschen anzuziehen, werden die wichtigsten Herausforderungen darin bestehen, die Arbeit mit den Anforderungen des Privatlebens in Einklang zu bringen, das Gehaltsniveau an den Markt anzupassen und spezielle Ausbildungsgänge zu fördern.
Auch in Südtirol steigt die Nachfrage nach Professionalität und Kompetenz in den Bereichen Recht, Management und Steuern in einem schnell wachsenden Bereich.

Und dann wird daran erinnert, dass die Ausbildung zweifellos ein Schlüsselelement für die organisatorische Entwicklung und die Verbesserung der Fähigkeiten derjenigen ist, die im Dritten Sektor tätig sind, und zwar nicht nur als Voraussetzung, um materiell arbeiten zu können, sondern auch als Instrument zur Bereicherung ihres Wissens und zur Steigerung ihrer Sensibilität und ihres Bewusstseins in Bezug auf die von der Einrichtung, in der sie tätig sind, verfolgten Ziele und Werte. Die Heterogenität der Realitäten des Dritten Sektors und die Fähigkeit jeder einzelnen Einrichtung, in ein und demselben Verband Personen mit unterschiedlicher Ausbildung und Berufserfahrung zu integrieren, ermöglichen es den Einrichtungen selbst, unterschiedliche berufliche Vorteile für jeden einzelnen Kontext, in dem sie tätig sind, zu erkennen und zu nutzen: In diesem Sinne stellen sowohl die individuellen „eingehenden“ Kompetenzen, die mit der Person verbunden sind, als auch die „ausgehenden“ Kompetenzen, die im Wachstumsprozess innerhalb der Organisation gereift sind, einen Nutzen für die Organisationen und Akteure des Dritten Sektors dar, vor allem angesichts der wachsenden Notwendigkeit, spezialisierte Profile zu erweitern (von der Mittelbeschaffung bis zur Besteuerung, von der Sozialplanung bis zur Kommunikation, von der Verwaltung bis zur Analyse von Governance-Systemen), die darauf abzielen, sowohl die ständige organisatorische und operative Entwicklung der Organisation als auch die Nachhaltigkeit und Wirksamkeit der durchgeführten Initiativen zu gewährleisten und zu verbessern.

Mit dem Inkrafttreten des Kodex für den Dritten Sektor mussten sich viele Vereine und Freiwilligenorganisationen mit einer Reihe von bürokratischen Anforderungen und Verfahren auseinandersetzen, die ihre tägliche Arbeit verlangsamt und erschwert haben. Die derzeitigen Bestimmungen müssen und sollten daher überarbeitet werden.

In den letzten Jahren hat die Freiwilligenarbeit Veränderungen erfahren, die ihre soziale Funktion beeinträchtigt haben. Während sie früher eine grundlegende Ressource für die Gemeinschaft darstellte, ist sie heute aufgrund der ständig zunehmenden Bürokratie in der Gesellschaft in Schwierigkeiten geraten. Mit dem Inkrafttreten des Kodex für den Dritten Sektor mussten sich viele Vereine und Freiwilligenorganisationen mit einer Reihe von bürokratischen Anforderungen und Verfahren auseinandersetzen, die ihre tägliche Arbeit verlangsamt und erschwert haben. Obwohl der Kodex wichtige Regeln eingeführt hat, um mehr Transparenz und Professionalität zu gewährleisten, hat er es gleichzeitig den Freiwilligen erschwert, Zeit und Energie für Solidaritätsaktivitäten aufzuwenden. Dies birgt die Gefahr, dass der spontane und uneigennützige Charakter der Freiwilligentätigkeit beeinträchtigt wird und sie zu einer mit zu viel Bürokratie belasteten Tätigkeit wird.

Es ist von entscheidender Bedeutung, ein Gleichgewicht zu finden zwischen der Notwendigkeit, freiwillige Aktivitäten zu regulieren und ihre Rechtmäßigkeit zu gewährleisten, und dem Wunsch der Bürger, sich aktiv und unterstützend in ihren Gemeinschaften zu engagieren. Nur so kann diese Schwierigkeit überwunden und die Freiwilligentätigkeit wieder auf ihre Grundwerte zurückgeführt werden. Wichtig ist auch, dass der Kodex für den Dritten Sektor den Freiwilligenverbänden und ihren besonderen Bedürfnissen Rechnung trägt, ohne sie mit geschäftsähnlichen Berichts- und Verwaltungspflichten zu überfrachten. Auf diese Weise kann der gemeinnützige und freiwillige Charakter der Freiwilligentätigkeit geschützt werden, und die Vereine können ihre Rolle als Förderer des Gemeinwohls wirksam erfüllen.

Es ist ebenso wichtig, Verbindungen zwischen Dienstleistern zu schaffen, indem die Koproduktion gefördert wird, um mögliche Wege der Integration zwischen Politikbereichen und Dienstleistungen zu ermitteln und das Potenzial digitaler Plattformen zu nutzen.

Folglich ist der Dritte Sektor nicht nur aus sozialer Sicht eine wichtige Ressource, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht, wenn man bedenkt, dass die Aktivitäten in diesem Bereich Menschen und Aktivitäten der Gesellschaft betreffen. Organisationen des Dritten Sektors haben auch die Möglichkeit, Leistungen und Vergünstigungen in Anspruch zu nehmen, daher ist es wichtig, dass sie so rechenschaftspflichtig und transparent wie möglich sind. 

Für mich persönlich lassen sich mehrere Schlüsselbereiche für die Zukunft des Dritten Sektors in Südtirol ausmachen:

Regulatorische Innovation: Die sich ständig verändernde soziale, wirtschaftliche und technologische Dynamik erfordert eine ständige Weiterentwicklung des regulatorischen Rahmens für den Dritten Sektor. Die Entwicklung von Regelungen, die flexibel und an neue Bedürfnisse anpassbar sind, kann das Wachstum und die Nachhaltigkeit von gemeinnützigen Organisationen fördern und sie in die Lage versetzen, wirksam und rechtzeitig auf gesellschaftliche Herausforderungen zu reagieren.
Anreize und Erleichterungen: Eine Verbesserung der steuerlichen Anreize und Vergünstigungen für Spenden und Beiträge, die an gemeinnützige Organisationen gespendet werden, kann die Beteiligung der Zivilgesellschaft und des Privatsektors an der Unterstützung von Aktivitäten des Dritten Sektors weiter fördern. Darüber hinaus kann die Förderung innovativer öffentlich-privater Partnerschaften die Verwirklichung von Projekten mit positiven sozialen und ökologischen Auswirkungen begünstigen.
Integration und Zusammenarbeit: Die Förderung der Zusammenarbeit und Integration zwischen verschiedenen Organisationen des Dritten Sektors kann deren Effektivität und Wirkung erhöhen. Initiativen wie Co-Design und die Schaffung von Kooperationsnetzwerken und -plattformen können den Austausch von Wissen, Ressourcen und bewährten Praktiken zwischen Organisationen fördern und sie in die Lage versetzen, gemeinsame Herausforderungen auf synergetische Weise anzugehen.
Qualifizierung und Kapazitätsaufbau: Investitionen in die Ausbildung und den Kapazitätsaufbau von Freiwilligen und Mitarbeitern des Dritten Sektors können die Qualität und Wirksamkeit der von gemeinnützigen Organisationen durchgeführten Aktivitäten verbessern. Schulungsprogramme zu Themen wie Organisationsmanagement, Kommunikation, Fundraising und soziale Wirkung können dabei helfen, die Kapazitäten von Organisationen aufzubauen und das Wachstum und die Entwicklung des Sektors insgesamt zu fördern.
Schlussfolgernd:
Wie können wir unsere Freiwilligenorganisationen, unsere Vereine zur sozialen Förderung integrativer, attraktiver machen? Und noch direkter, wie können wir als Dienstleistungszentrum unser Handeln angesichts dieser Herausforderungen effizienter gestalten? Diese Fragen haben uns während des gesamten Jahres 2024 begleitet, in dem wir auch Organisationen begegnet sind, die mit der Schwierigkeit zu kämpfen haben, ihren Platz unter den Institutionen und Unternehmen zu finden, und manchmal ein Gefühl der Orientierungslosigkeit verspürten. Wer sind wir heute? Warum sind wir nicht mehr das, was wir einmal waren?

Auch im Dritten Sektor ist die Müdigkeit des Generationswechsels offensichtlich sehr präsent. Die Fähigkeit, den Wandel zu erkennen und in neue und entstehende Bedürfnisse zu interpretieren, ist heute eine Fähigkeit von Freiwilligen, die der Gemeinschaft nahestehen und von der Notwendigkeit angetrieben werden, konkrete Hilfe zu leisten. Die Fähigkeit Aktivitäten zu organisieren, ist heute mehr denn je von grundlegender Bedeutung, um der Arbeit Wirksamkeit und Sinn zu verleihen, und erfordert die Fähigkeit, zuzuhören und den Dialog sowohl innerhalb der eigenen Organisation als auch mit Institutionen, lokalen Behörden und sogar Unternehmen zu führen. Genau auf die Aspekte der Stärkung der Organisationen des Dritten Sektors bei der Organisation ihrer Arbeit und bei der Pflege der Beziehungen zu den Stakeholdern hat das DZE Südtirol seine Bemühungen konzentriert, sowohl bei den Aktivitäten des letzten Jahres als auch bei der Planung für 2025: Steigerung der Kapazität zur Durchführung gezielter Beratungsaktivitäten, Bereitstellung von Schulungsinhalten, die auf Entwicklung des Kontextes und die Herausforderungen, denen sich Vereine des Typs EO und VFG gegenübersehen, reagieren, Aufbau bilateraler Beziehungen zwischen Körperschaften des Dritten Sektors und der Wirtschaft.

Die Idee, die uns leitet, ist, dass der Dritte Sektor auch eine Rolle als aktiver Gesprächspartner in der Gemeinschaftsplanung spielen kann und muss. Dies erfordert zunächst einmal, dass man sich mit anderen Verbänden und Institutionen richtig und effektiv an einen Tisch setzt. Die Körperschaften des Dritten Sektors auf diesem Weg zu begleiten, ist die Arbeit, die wir täglich gerne leisten und von der Sie hoffentlich in dieser Sozialbilanz einen eindrücklichen Einblick erhalten.

Vielen Dank und gute Arbeit für uns alle.
Sergio Bonagura
Präsident
3.1.4 Die Vizepräsidentin
Art. 12 del nostro Statuto:
Il/La Vicepresidente

1. Der/Die Vizepräsident/-in wird durch Mehrheitsbeschluss des Vorstands gewählt. Gibt es mehr als einen/-e Kandidaten/-in, so findet eine Abstimmung zwischen den ersten beiden statt, die die höchste Stimmenzahl erhalten haben. Er vertritt den/die Präsidenten/-in im Falle seiner/ihrer Abwesenheit, seiner/ihrer Verhinderung oder seines/ihres Ausscheidens.
2. Die Amtszeit des/der Vizepräsidenten/-in fällt zeitlich mit der Amtszeit des Vorstands zusammen.
Grußbotschaft von Vizepräsidentin Vanessa Macchia

Die Bedeutung junger Menschen und von Ausbildung für den Dritten Sektor

Der Dritte Sektor ist heute eine der wichtigsten Triebfedern für Wirtschaft, die Arbeit und die Gesellschaft, in der wir leben, sicherlich mit neuen Möglichkeiten und im ständigen Dialog mit der öffentlichen Verwaltung und den Unternehmen. Er bewegt also einen wichtigen Teil der Wirtschaft, aber mit der sozialen Berufung, die ihn auszeichnet und ihn zu einem unverzichtbaren Instrument des täglichen Lebens macht. Beispiele dafür sind Krankenhäuser, Schulen, Sport und die unzähligen Einrichtungen zur Unterstützung der Schwachen und Schwächsten.


Immer mehr soziale Organisationen wollen das Erbe ihrer Aufgaben jungen Menschen hinterlassen. Um dies zu erreichen, muss der Dritte Sektor in die Ausbildung junger Menschen investieren. Gute Praktiken, gemeinsames Denken, zukunftsorientiertes Handeln und die technischen Fähigkeiten junger Menschen können den Unterschied ausmachen.

Die Erziehung zu konkretem, auf das kollektive Wohlergehen ausgerichtetem Handeln ist ein entscheidender Aspekt bei der Ausbildung verantwortungsbewusster Bürger, die sich vor allem ihres eigenen Potenzials bewusst sind.

Es ist wichtig, den neuen Generationen zu zeigen, dass es möglich ist, führende Akteure der angestrebten Veränderungen zu werden, um in ihnen jenes Selbstvertrauen und jenes Vertrauen in die Realität zu wecken, das sie in die Lage versetzt, eine konkrete und nützliche Suche nach ihrer Zukunft in Gang zu setzen.

Für die Organisationen des Dritten Sektors wird es immer wichtiger, die Herausforderungen der Aufnahme und aktiven Einbeziehung junger Menschen angemessen zu bewältigen. Die Einbeziehung und Aufnahme junger Menschen in die Organisationen des Dritten Sektors bedeutet die Aktivierung von Prozessen der Verantwortung, des Bürgersinns und der Zusammenarbeit; ihre Beteiligung stellt eine Chance dar, die heute wahrscheinlich entscheidend und sicherlich für beide Seiten bereichernd ist. Das Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt Südtirol möchte Räume für die Reflexion und Diskussion über die Prozesse der Einbindung und Beteiligung junger Menschen und über den Wandel, den ihre Protagonisten in den Organisationen bewirken könnten, gewährleisten. Die Projektarbeit wird es ermöglichen, Projekte zur Aufnahme, Orientierung und Förderung junger Menschen in der eigenen Organisation zu entwickeln, auch dank des Vergleichs mit einigen bewährten Praktiken und Methoden, die bereits effektiv getestet wurden.

Es lässt sich sagen, dass die Ausbildung zweifellos ein Schlüsselelement für die organisatorische Entwicklung und die Verbesserung der Fähigkeiten der im Dritten Sektor Tätigen ist, und zwar nicht nur als Voraussetzung, um materiell tätig sein zu können, sondern auch als Instrument zur Bereicherung ihres Wissens und zur Steigerung ihrer Sensibilität und ihres Bewusstseins in Bezug auf die Ziele und Werte, die von der Organisation, in der sie tätig sind, verfolgt werden.
Dies ist auch der Grund, warum der Dritte Sektor seit mehreren Jahren auf die Welt Hochschulbildung setzt, um die für ihn charakteristische, ebenso vielfältige wie spezialisierte Berufswelt angemessen auszubilden.

In dieser Hinsicht führt das Bewusstsein für die Bedeutung einer hochkarätigen Ausbildung zu einer zunehmenden Aktivierung von Diplom- und Masterstudiengängen, die auf Vertiefung spezifischer Themen und die Ausbildung der verschiedenen Fachleute, die die Welt des Dritten Sektors ausmachen, abzielen.

Andererseits scheint das Panorama der „spezialisierten“ universitären Ausbildungsmöglichkeiten für den Dritten Sektor in Italien noch keine klare und homogene Struktur aufzuweisen, sondern variiert von Region zu Region und je nach Art des auszubildenden Berufs.

Lassen Sie mich an den Wert der Ausbildung und des nicht-formalen Lernens erinnern. Die individuelle Erfahrung der Freiwilligenarbeit und ihre Auswirkungen auf die Person sollten zu einem Moment der späteren „Rückkehr“ der Erfahrung führen, so dass die während der Erfahrung erworbenen und geteilten Werte in Umlauf gebracht werden und nicht nur den Einzelnen, sondern die gesamte Gemeinschaft, in der er oder sie lebt, bereichern.

Ein weiterer Aspekt, der mir wichtig ist, ist die Chancengleichheit bei der Freiwilligenarbeit. Es ist wichtig, die schwächsten Bevölkerungsgruppen und die Gebiete mit dem größten sozialen Risiko in diese Erfahrungen des persönlichen und kollektiven Wachstums und der Bereicherung einzubeziehen.

Die Beziehungen in Vereinsnetzwerken regeln. Die Beziehungen innerhalb der Netzwerke sollten durch die Festlegung gemeinsamer Protokolle mit genauen, von allen anerkannten Handlungsregeln begleitet werden, auch um Transparenz, Klarheit und das Teilen von Werten und Aufgaben zu fördern.

Ich möchte auch darauf hinweisen, dass, um der Rolle der Freiwilligenarbeit und ihrer politischen Beteiligung das gebührende Gewicht zu verleihen, die involvierten Ressourcen zunehmend in Form von Wirtschaftsdaten auf den verschiedenen Ebenen quantifizierbar sein müssen.

Andererseits handelt es sich bei der Aufwertung und Stärkung des Europäischen Freiwilligendienstes und des Zivildienstes um Entscheidungen, die darauf abzielen, die Beteiligung und die gemeinsame Verantwortung zu fördern und - insbesondere bei jungen Menschen - das Gefühl zu wecken, Teil einer Bürgerschaft zu sein, die über den lokalen oder nationalen Rahmen hinausgeht.

Ich glaube an ein starkes Netzwerk, das für die Schaffung von Gemeinschaft und die Lösung der meisten sozialen Probleme entscheidend ist. Damit es von allen als Chance gesehen wird, brauchen wir zum Beispiel Hauptaktionslinien, auf deren Grundlage wir gemeinsame Politiken entwickeln können:

1. Förderung des technologischen Zugangs zu den ausgegrenzten Bevölkerungsschichten.2. Überbrückung bestehender Geschlechterunterschiede.
3. Austausch von Erfahrungen mit Beteiligung und Freiwilligenarbeit auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene.
Ich fasse zusammen:
Das vorrangige Ziel der Aktivitäten im Rahmen des Empowerments junger Freiwilliger und junger Menschen im Allgemeinen ist und bleibt die Sensibilisierung der neuen Generationen für das Wissen über den Dritten Sektor und seine grundlegende Rolle in der Gesellschaft, die Vertiefung der Prozesse der öffentlichen Anerkennung und der Verbindungen zu Recht und öffentlicher Verwaltung.

Durch spezifische Projekte des DZE Südtirol wollen wir die Grundsätze der Fairness, der Chancengleichheit und der Transparenz fördern, indem wir die direkten Kenntnisse und Fähigkeiten im Zusammenhang mit der Mitgliedschaft und dem Management von RUNTS verbessern.

Für mich ist es auch wichtig, die Transparenz zu fördern.

Das Verständnis von Verwaltungs- und Rechtsmechanismen trägt dazu bei, dass die Organisationen des Dritten Sektors integer und im Einklang mit den Vorschriften arbeiten, was das Vertrauen der Gemeinschaft stärkt.

Bürgerschaftliches Engagement: Die Einbindung junger Menschen in freiwillige und soziale Angelegenheiten ermutigt sie, zu Protagonisten des Wandels zu werden und direkt zum Wohl der Gemeinschaft beizutragen.

Berufliche Chancen schaffen: Die Entwicklung von Fach- und Beziehungskompetenzen im Zusammenhang mit dem Dritten Sektor eröffnet neue Wege auf dem Arbeitsmarkt und bietet Chancen in einem Bereich, der reich an sozialen und solidarischen Werten ist.

Unterstützung der Reform des Dritten Sektors: Die Vorbereitung neuer Generationen auf die Verwaltung und Innovation des Sektors ermöglicht eine bessere Umsetzung der laufenden Reformen und gewährleistet deren langfristigen Erfolg.

Bekämpfung von Ungleichheiten: Durch Schulungen, direkte Kontakte zu Verbänden und persönliches Engagement lernen junge Menschen, Ungleichheiten zu erkennen und zu bekämpfen, um eine auf Chancengleichheit und Integration basierende Gesellschaft zu fördern.

Gute Arbeit und gute Ausbildung für alle!
Vanessa Macchia
Vizepräsidentin
3.1.5 Der Direktor

Grußbotschaft des Direktors Ulrich Seitz

Gemeinsam gut vorankommen. Konsolidieren und weiterentwickeln.

Die Beschwerden, die das DZE Südtirol KDS von Vereinen über die Unhaltbarkeit bürokratischer Auflagen erhält, sind für uns wichtig.

Es ist demnach von entscheidender Bedeutung, ein Gleichgewicht zu finden zwischen der Notwendigkeit, freiwillige Aktivitäten zu regulieren und ihre Rechtmäßigkeit zu gewährleisten, und dem Wunsch der Bürger, sich aktiv und unterstützend in ihrer Gemeinschaft zu engagieren.

Das Wichtigste an den Arbeiten von Organisationen ist die Tatsache, dass sie zeitaufwendig sind und viel Geschick erfordern. Für Verbände stellt dies einen kritischen Punkt dar, da sie nicht immer dafür gerüstet sind, sie zu bewältigen. Das heißt, dass die für die Verwaltung der Organisation zuständigen Verantwortlichen nicht unbedingt über spezifische Fähigkeiten verfügen, um beispielsweise eine Bilanz oder Dokumente zum Datenschutz oder allgemein komplexe Dokumente zu erstellen.

Die offensichtlichste Folge ist, dass man sich oft an Fachleute wie das DZE Südtirol wenden kann, um die Anforderungen zu erfüllen. Neben der fachlichen Kompetenz ist auch der zeitliche Aufwand nicht zu unterschätzen, den sie verursachen. Zeit, die die Freiwilligen in der Regel für die Gemeinschaftsarbeit und nicht für die Bürokratie
aufwenden wollen und die sie daher oft als unvereinbar mit ihrer Arbeit empfinden.

Ein weiterer Grund für die Belastung ist sicherlich die fehlende Kultur der Rechenschaftspflicht in den Organisationen selbst. Die Pflicht, der Gemeinschaft gegenüber Rechenschaft über die eigene Arbeit abzulegen, ist nicht nur nicht weit verbreitet, sondern wird sogar als Versuch empfunden, die Arbeit der Organisationen zu behindern. Wäre dies stärker der Fall, würde dies höchstwahrscheinlich eine weniger feindselige Haltung fördern.

Das DZE Südtirol KDS hat im Jahr 2024 damit begonnen und wird dies auch weiterhin mit großer Leidenschaft tun: tägliche Treffen mit Vereinen und Institutionen zur Förderung einer Bedarfsanalyse, eine einzigartige Gelegenheit für jede Organisation des Dritten Sektors in unserer Provinz, um Zweifel und Bedürfnisse zu diskutieren und zu teilen. Der Hauptzweck der Treffen besteht darin, Probleme, Ineffizienzen und verschwendete Ressourcen zu identifizieren und an Verbesserungsmöglichkeiten zu arbeiten, um die Entwicklung und das Erreichen von Zielen zu fördern.

Die in den ersten fünf Jahren der Tätigkeit von 2019 bis 2024 gesammelten Erfahrungen bilden die Grundlage für die künftigen Bemühungen und Investitionen des DZE Südtirol KDS.

Für uns ist es grundlegend und unverzichtbar, uns darauf zu konzentrieren:

das Wachstum assoziativer Erfahrungen zu fördern;
die Zusammenarbeit zwischen Freiwilligenorganisationen zu fördern;
die Zusammenarbeit zwischen Freiwilligen, Institutionen und Unternehmen zu fördern;
Wertschätzung für neue Formen der Freiwilligenarbeit;
die Kultur des Miteinanders, des Gebens und des Helfens zu beleben;
die organisatorischen Fähigkeiten der Freiwilligenarbeit zu entwickeln;
den Horizont der Rechte erkennen, sich auf die Probleme und Herausforderungen unseres Gebiets konzentrieren.

Es sei daran erinnert, dass es dem DZE Südtirol KDS gelungen ist, in enger Absprache und intensiven Diskussionen mit Vertretern von rund 25 Dachorganisationen im Lande, eingehend und übersichtlich die Rolle sowie den Auftrag unseres Dienstleistungszentrums, auch vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen rund um die Entwicklung der Reform des Dritten Sektors, der Sportreform und des von der Südtiroler Landesregierung angekündigten Neuen Landesgesetzes zum Ehrenamt, mit der Aktivierung eines Landesregisters für die Vereine, für die kommenden Jahre zu definieren.
Die Rolle und der Auftrag des DZE Südtirol sind demnach folgende:
Wir sind der Bezugspunkt an der Seite der Freiwilligenarbeit und des dritten Sektors mit aufmerksamem Blick auf aktuelle Themen und einer zukunftsgerichteten Vision.

Damit verleihen wir den gemeinsamen Interessen aller Organisationen des dritten Sektors eine Stimme, erleichtern ihre Verbindungen und unterstützen sie mit Dienstleistungen, damit sie sich weiterentwickeln und mit Zuversicht, Kreativität und unabhängig der Verfolgung ihrer Ziele widmen können.
Menschlichkeit:
Durch unsere respektvolle und freundliche Art schaffen wir erfüllende und tiefere Beziehungen.
Achtsamkeit:
Die Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse und Wachstumsprozesse von Personen und Organisationen ist die Grundlage unserer Arbeit. 
Inklusion:
Wir sind ein offenes System und bieten Dienstleistungen auf zugängliche und faire Weise an.
Konkretheit:
Wir sind ein zuverlässiger und kompetenter Ansprechpartner, der umfassende Antworten liefert und hilft, um die besten Lösungen zu finden.

Lassen sie mich noch auf einige konkrete Hilfestellungen eingehen, die unabhängig von den täglichen Beratungen, wo es oft darum geht, Dringlichkeiten aus dem Tagesgeschäft so schnell wie möglich zu behandeln, längerfristig für ein kompaktes Freiwilligen-Engagement auf den Weg zu bringen.

Wir sprechen hierbei, ganz konkret von:
Projektmanagement für Ehrenamtliche

Ziel: Vermittlung von Projektmanagementkenntnissen zur erfolgreichen Durchführung von Projekten.
Inhalte: Grundlagen des Projektmanagements, Planung und Organisation, Teamführung, Zeitmanagement, Evaluierung und Berichtswesen.
Mitgliedergewinnung und -bindung

Ziel: Strategien zur Gewinnung neuer Mitglieder und zur Bindung bestehender Mitglieder.
Inhalte: Zielgruppenanalyse, Marketingstrategien, Entwicklung von Mitgliederprogrammen, Motivations- und Bindungsstrategien, Feedback-Methoden.
Führungskompetenzen für ehrenamtliche Leitungen

Ziel: Entwicklung von Führungskompetenzen für ehrenamtliche Führungskräfte.
Inhalte: Führungsstile und -techniken, Teambildung und -motivation, Konfliktmanagement, Entscheidungsfindung, Delegation von Aufgaben.
Zeit- und Selbstmanagement für Ehrenamtliche

Ziel: Verbesserung der persönlichen Effizienz und Produktivität.
Inhalte: Prioritätensetzung, Planungstechniken, Stressbewältigung, Balance zwischen Ehrenamt und Privatleben, Nutzung von Zeitmanagement-Tools.
Rhetorik und Präsentationstechniken

Ziel: Verbesserung der mündlichen Präsentations- und Redefähigkeiten.
Inhalte: Aufbau und Strukturierung von Reden, Körpersprache und Stimmeinsatz, Umgang mit Lampenfieber, Einsatz von visuellen Hilfsmitteln, Techniken zur Steigerung der Überzeugungskraft.

Wir freuen uns auf spannende neue und gemeinsame Vorhaben!
Ulrich Seitz
Direktor
3.1.6 Das Kontrollorgan
Art. 14 unseres Statuts – Kontrollorgan – Zusammensetzung - Zuständigkeiten

1. Gemäß GvD Nr. 117/2017 wird ein Kontrollorgan ernannt, das sich aus 3 (drei) ordentlichen Mitgliedern und 2 (zwei) stellvertretenden Mitgliedern zusammensetzt, die von der Mitgliederversammlung und in Bezug auf das Mitglied, das als Vorsitzender/-e fungiert, von dem in Artikel 65 des GvD Nr. 117/2017 genannten territorialen Kontrollorgan (OTC) ernannt werden.

2. Die Amtszeit des Kontrollorgans beträgt vier Jahre. Für die Mitglieder gilt Artikel 2399 des Zivilgesetzbuchs (Gründe für die Unwählbarkeit und den Ausschluss). Sie können wiedergewählt werden. Mindestens eines der Mitglieder muss aus dem Kreis der in Artikel 2397 Absatz 2 des Zivilgesetzbuches genannten Personengruppen gewählt werden. Das Amt eines Mitglieds des Kontrollorgans darf jedoch nicht länger als zwölf Jahre ausgeübt werden.

3. Das Kontrollorgan hat die Aufgabe, die Einhaltung der gesetzlichen und satzungsgemäßen Vorschriften und der Grundsätze ordnungsgemäßer Verwaltung sowie die Angemessenheit der Organisations-, Verwaltungs- und Rechnungsführungsstruktur und deren tatsächliche Funktionsweise zu überwachen.

4. Das Kontrollorgan bescheinigt, dass die Sozialbilanz gemäß den ministeriellen Richtlinien erstellt worden ist. In der Sozialbilanz werden die Ergebnisse der vom Kontrollorgan durchgeführten Überwachung festgehalten.

5. Das Kontrollorgan führt zudem die Prüfung im Hinblick auf die Einhaltung der Grundsätze einer ordnungsgemäßen Verwaltung gemäß Artikel 30, Absatz 6 des Kodex des Dritten Sektors durch.

6. Die Mitglieder des Kontrollorgans können jederzeit, auch einzeln, Inspektions- und Kontrollaktionen durchführen und zu diesem Zweck von den Verwaltern/-innen Auskünfte über die Amtsgeschäfte oder über bestimmte Geschäftsangelegenheiten verlangen. Sie haben auch das Recht, ohne Stimmrecht an den Sitzungen des Vorstands teilzunehmen.

7. Das Kontrollorgan ist auch mit der Abschlussprüfung betraut, wenn diese gemäß Artikel 31 des GvD Nr. 117/2017 vorgeschrieben ist. In diesem Fall ist das Kontrollorgan aus Rechnungsprüfern zusammengesetzt, die im entsprechenden Register eingetragen sind.

8. Die Mitglieder des Kontrollorgans können ein Honorar erhalten, das vom Vorstand festgelegt wird.

Am 30. April 2021 wurden wir wie betont über die Ernennung von Hannes Pircher zum Präsidenten des Rechnungsprüferkollegiums des DZE Südtirol KDS informiert. Wir freuen uns sehr, dass wir mit Hannes Pircher zusammenarbeiten können, der auch über wichtige Erfahrungen im Dritten Sektor verfügt.

Hannes Pircher, Präsident
Renate Mattivi
Dieter Plaschke
Zusammenfassend
Das Rechnungsprüferkollegium überwacht die Einhaltung des Gesetzes und der Satzung, die Beachtung der Grundsätze einer ordnungsgemäßen Verwaltung und insbesondere die Angemessenheit der Organisations-, Verwaltungs- und Rechnungslegungsstruktur des DZE Südtirol KDS.
Die Zusammensetzung des derzeitigen Rechnungsprüferkollegiums
Name und Vorname Rolle
Pircher Hannes Präsident
Mattivi Renate Mitglied
Plaschke Dieter Mitglied
Thaler Elisabeth Ersatzmitglied
Vittur Samuel Ersatzmitglied

3.1.7 Die staatliche Kontrollstelle (ONC)
Die staatliche Kontrollstelle, das so genannte „ONC - Organismo nazionale di controllo“ fungiert als Stiftung mit Rechtspersönlichkeit des Privatrechts, die durch ein Dekret des Ministers für Arbeit und Sozialpolitik gemäß Artikel 64 des Kodex des Dritten Sektors gegründet wurde und im allgemeinen Interesse Führungs- und Kontrollaufgaben für die gemeinnützigen Organisationen wahrnimmt.

Zur Erfüllung ihrer Aufgaben bedient sich die staatliche Kontrollstelle auch der territorialen Kontrollorgane (OTC), die in verschiedenen territorialen Gebieten tätig sind; dabei sollen die regionalen Kontrollsektionen besonders folgende Tätigkeiten ausüben:

Entgegennahme von Anträgen und Bearbeitung der Akkreditierungsdossiers, insbesondere durch Überprüfung der Erfüllung der Akkreditierungsanforderungen;
in regelmäßigen Abständen, mindestens alle zwei Jahre, überprüfen, ob die Voraussetzungen für die Zulassung der Akkreditierung erfüllt sind;
Aufteilung der auf regionaler Ebene beschlossenen Mittel auf die in den einzelnen Regionen eingerichteten Dienstleistungszentren und Zulassung der Programmierung für deren Finanzierung;
die Rechtmäßigkeit und Korrektheit der Tätigkeiten in Bezug auf die Verwendung der so genannten „FUN“-Mittel sowie ihre allgemeine organisatorische, administrative und buchhalterische Angemessenheit überprüfen;
aus dem Kreis der im entsprechenden Register eingetragenen Wirtschaftsprüfer mit besonderer Sachkenntnis auf dem Gebiet des Dritten Sektors ein Mitglied des internen Kontrollorgans ernennen, das die Funktion des Vorsitzenden innehat und berechtigt ist, an den Vorstandssitzungen des DZE Südtirol KDS teilzunehmen.

3. Struktur, Führung und Verwaltung


3.2. Transparenz und Teilnahme

3.2.1 Ordentliche Mitgliederversammlung vom 05.04.2024 – Zusammenfassung

Ein beeindruckendes Jahres-Ergebnis: 5571 Stunden an Beratung für die Südtiroler Vereinswelt

Das Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt Südtirol zog am 05.04.2024 Bilanz über ein sehr ereignisreiches und arbeitsintensives Jahr 2023. Dabei fällt auf, dass nicht nur die neuen Regeln rund um den Dritten Sektor für rund 2.300 Vereine Südtirols definitiv zum Tragen kamen, sondern ebenso andere Herausforderungen, wie die Digitalisierung etwa oder die Verzögerungen bei der Auszahlung von Beiträgen, die viele Körperschaften im Lande vor erhebliche Schwierigkeiten stellen.

Und dieser Trend hält ungehindert auch im laufenden Jahr an. Während in den Jahren 2020 bis 2022 die Hilfestellungen bei Anpassungen der Satzungen im Vordergrund der Tätigkeit des DZE Südtirol standen, haben nun die Bedürfnisse in anderen Bereichen stark zugelegt.

Es gilt auch zu betonen, dass das DZE Südtirol wie kein anderes Dienstleistungszentrum in Italien in kurzer Zeit gewachsen ist. Die Erfolgsgeschichte startet mit 28 Gründungsmitgliedern im Jahre 2019 und erreichte kontinuierlich neue Höchstwerte an Mitgliedern bis zum nunmehrigen Stand von 428 Mitgliederorganisationen zum 31.12.2023. Tatsache ist weiterhin, dass satte 1.058 Stunden Arbeit im Jahre 2023 für Abänderungen an Vereinsstatuten zu Buche schlagen, die Aktivierung der digitalen Dienste, wie SPID und Digitale Unterschrift für die gesetzlichen Vertreter oder auch die Erstellung der zertifizierten Mailadresse, kurz PEC genannt, beeindruckenden Arbeitsaufwand hervorbringt.

Es handelt sich hierbei um sage und schreibe 1.819 Arbeitsstunden, die hierfür im Jahre 2023 vom DZE Team geleistet wurden. Zudem sind hier sämtliche Serviceleistungen enthalten, die für die Obleute wichtig sind, um bei Stichprobenkontrollen des Landes bei der Beitragsgewährung die entsprechenden steuerlichen Unterlagen vorzulegen.

Interessant sind zudem andere Umstände, wie beispielsweise, dass trotz intensiver Schulungen in der Buchhaltung während der vergangenen Jahre, der Druck auf das Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt in diesem Zusammenhang weiterhin erheblich bleibt. In weit über 800 Arbeitsstunden, wurden mit den Klienten die Jahresabschlüsse vorbereitet sowie die Hinterlegung der Bilanzen im dafür vorgesehenen nationalen Register erledigt.

Der Direktor des DZE Südtirol Ulrich Seitz erinnert daran, dass im Jahre 2023, insgesamt 81 neue Vereine auf den Sprung in den so genannten 3. Sektor begleitet wurden, erstmalig aber auch seit einigen Jahren wieder einige Vereine ihre Tätigkeiten einstellen mussten, jedoch von den 17 betroffenen Organisationen, nur deren 5 aufgrund nicht überwindbarer Hürden administrativer Natur, der Großteil wegen anderer Gründe, hauptsächlich Todesfällen oder schweren Erkrankungen in den Vorständen, die ein Weitermachen nicht mehr zulassen. Ein weiterer Grund in 5 Fällen war aber auch, dass sich ein Verein deshalb aufgelöst hat, um für das Genossenschaftsmodell zu optieren.

Durch die sich seit kurzem durch die entsprechende Durchführungsbestimmung des Staates ergebende Möglichkeit, doch noch neben dem nationalen Register ein Landesregister einzurichten, eröffnet neue Hoffnungen für Verbesserungen im Bürokratieabbau, aber vor allem auch neue Wege zu ebnen, um die Freude am ehrenamtlichen Engagement längerfristig zu festigen.

Diesbezüglich, so DZE-Präsident Sergio Bonagura, wird sich der interne Expertenpool stark einbringen, um der Landesregierung klare Vorschläge für eine Besserstellung der derzeitigen Situation zu unterbreiten.

Ziel ist es, auf jeden Fall einen Gesetzestext auf den Weg zu bringen, der nicht von den zuständigen Stellen angefochten wird. Während die Beratungsaktivität im DZE Südtirol die tragende Säule in der Ausrichtung aller Bemühungen bleibt, freut sich die Vizepräsidentin des DZE, Vanessa Macchia überaus, dass sich die Fort- und Weiterbildungsschiene im genannten Südtiroler Kompetenzzentrum für Vereine in den letzten 2 Jahren wirklich positiv entwickelt hat.

Großen Anklang fanden dabei besonders die rund 30 Schulungsabende mit Webinars zu unterschiedlichen Aspekten in der Vereinsführung, die Schulungsreihe „Südtiroler Profis im Ehrenamt“ mit 80 Teilnehmern und schließlich die Initiative „Weibliche Führungskräfte im Dritten Sektor“, die mit der Diplomübergabe an 40 Vertreterinnen verschiedenster Körperschaften am Internationalen Tag der Frau am 08.03.2024 endete.

Und das Gute daran: sämtliche Projekte werden auch 2024 weitergeführt beziehungsweise neu aufgelegt. Bei der Ordentlichen Mitgliederversammlung wurden nicht nur der Haushaltsabschluss 2023 sowie die Sozialbilanz genehmigt, sondern auch die neue Satzung des DZE gutgeheißen. Zudem wurde auf die wichtigsten Termine und Neuigkeiten, die für die Vereinswelt in den kommenden Monaten anstehen, hingewiesen.
3.2.2 Ordentliche Mitgliederversammlung vom 13.11.2024 – Zusammenfassung
Spiegelbild der Südtiroler Vereinswelt

Versammlung: Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt peilt 360-Grad-Beratung nicht nur für Mitgliedsvereine ein

Viele engagierte Menschen, viele bürokratische Hürden: Das Ehrenamt in Südtirol steht vor großen Herausforderungen. Das neue Landesgesetz soll zwar Rechtssicherheit bringen, trotzdem ist mehr denn je ein starker Partner gefragt, der den Vereinen im Land mit Beratung und Unterstützung zur Seite steht. Genau das ist die Aufgabe des Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt KDS. Vor Kurzem trafen sich rund 100 Vertreter der Vereine zur DZE-Mitgliederversammlung in Bozen.
Das Dienstleistungszentrum wurde 2017 von 28 Vereinigungen und Organisationen des Südtiroler Ehrenamtes gegründet; seit Februar 2019 ist es operativ. Ziel war und ist es, die Gelder zu verwalten, die für die Freiwilligenarbeit von öffentlicher Hand zur Verfügung gestellt werden, sowie das Freiwilligenwesen zu unterstützen und zu fördern. Heute hat das DZE 433 Mitglieder; dazu zählen große Vereine wie Schützenbund, Verband der Südtiroler Musikkapellen und Weißes Kreuz ebenso wie etwa die Domschatzkammer Bozen und der Verschönerungsverein Auer. Weitere 27 Vereine werden als Förderkreis geführt. Voraussetzung für die DZE-Mitgliedschaft ist nämlich die Eintragung ins staatliche RUNTS-Register. Vereine, die diese noch nicht haben, werden als Fördermitglieder geführt. DZE-Präsident ist der Jurist Sergio Bonagura, Vizepräsidentin Vanessa Macchia, der als Uni-Professorin vor allem die qualitätsgesicherte Aus-, Fort- und Weiterbildung für Ehrenamtliche, Fixangestellte und Mitglieder aller Organisationen eine Herzensangelegenheit ist.
Bei der Mitgliederversammlung unterstrich DZE-Direktor Ulrich Seitz, dass man ein Beratungsangebot von 360 Grad anpeile – und das nicht nur für die Mitgliedsvereine, sondern auch für Nicht-Mitglieder. „Wir bieten auch immer mehr Online-Beratung an“, so Seitz. Das komme jenen entgegen, die voll im Arbeitsleben stehen. Dazu steht dem DZE ein Expertenpool zur Seite, der kompetente Hilfe in Bereichen wie Steuerwesen, Rechtsberatung, Versicherungsschutz, Öffentlichkeitsarbeit, Personalverwaltung und vielem mehr bietet. Neu dazu kommt ab Jänner 2025 ein eigener Schalter, an dem Thomas Maniacco über Fragen rund um die SIAE – also Autorengebühren und Urheberrechte – beraten wird.
Eine wichtige Thematik, die auf alle Vereine zukommt, die kommerzielle Leistungen vorrangig für die eigenen Mitglieder erbringen, wie Reisen oder Kinderbetreuung ist die Verpflichtung, zum Stichtag 1.1.2025 eine MwSt. Nummer hierfür zu eröffnen. Dabei und bei allen notwendigen Schritten rund um die zitierte Angelegenheit wird das DZE seine Serviceleistungen zugunsten Interessierter ausdehnen.
Im Jahr 2025 stehen dem DZE rund 490.000 Euro für die Beratungstätigkeit zur Verfügung: der Großteil. Dazu kommen Mitgliederbeiträge, Hilfe durch Spenden und Entgelte für Dienstleistungen. Seitz hob hervor, dass man sich zunehmend auch um andere Finanzierungsquellen bemühen müsse – was sich vor allem bei privaten Stiftungen oder auch auf EU-Ebene anbiete. Wie Expertin Silvia Mastrantoni ausführte, gibt es eigene, überschaubare EU-Fonds für Projekte im Freiwilligenwesen und maßgeschneiderte Unterstützung. Bei den Ansuchen ist sie über das DZE behilflich. „Das sind neue Möglichkeiten, um Geld an Land zu ziehen“, so Mastrantoni.
Wirtschaftsberater Thomas Girotto legte den Vereinen ans Herz, die Mitgliederlisten aktuell zu halten und für die Einzahlung der Mitgliedsbeiträge Termine vorzusehen, um so einen besseren Überblick zu haben. Es soll im Jahr 2025 zusätzliche konkrete Hilfestellungen auch über Tools für die Verarbeitung von Daten bei der Bilanzhinterlegung bei den Vereinen geben.
DZE-Präsident Sergio Bonagura verwies auf das Landesgesetz, das demnächst verabschiedet werden soll. Das DZE sei in die Ausarbeitung, was die Forderungen nach mehr Klarheit für Südtirols Vereine betrifft, eingebunden gewesen; mit dem Gesetz sollen auch die Aufgaben und Kompetenzen des DZE längerfristig für die Zukunft abgesteckt werden. Schließlich wurde die Wahlordnung für den Vorstand geändert, um noch besser zu gewährleisten, dass das DZE „ein Spiegelbild der Südtiroler Vereinswelt ist“, so Präsident Bonagura. Die Neuwahlen finden im März 2025 statt.