Seit seiner Gründung arbeitet das DZE Südtirol mit einer Vielzahl von Organisationen und Netzwerken zusammen, um partizipative Wege und aktive Beziehungen im Gebiet und in der Gesellschaft zu schaffen.
Nachstehend sind die wichtigsten laufenden Partnerschaften aufgeführt, die die Aktivitäten von DZE Südtirol auch in den kommenden Jahren verstärken werden.
| Körperschaft |
Art der Zusammenarbeit/
Kooperation |
| Autonome Provinz Bozen – Amt für Außenbeziehungen und Ehrenamt |
Aspekte der Reform des Dritten Sektors, mit besonderem Schwerpunkt auf dem staatlichen Einheitsregister für den Dritten Sektor („RUNTS“) und allen Fragen im Zusammenhang mit der Anwendung des Kodex für den Dritten Sektor |
| Autonome Provinz Bozen - verschiedene Abteilungen |
Aspekte der Gewährung von Beiträgen, Stichprobenkontrollen und Fragen der Transparenz. Schulungen zur Reform des Dritten Sektors |
| Autonome Provinz Bozen - Generaldirektion |
Fragen im Zusammenhang mit konkreten Projekten des Dritten Sektors in den Bereichen Ko-Planung und Ko-Programmierung (Mitgestaltung und Mitprogrammierung); Fragen rund um die Anwendung des „CUP“ bei Beitragsvergaben; Inklusionsprojekte |
| Autonome Region Trentino-Südtirol |
Fragen im Zusammenhang mit konkreten Projekten des Dritten Sektors in den Bereichen Ko-Planung und Ko-Programmierung (Mitgestaltung und Mitprogrammierung) |
| Stadtgemeinde Bozen |
Fragen im Zusammenhang mit konkreten Projekten des Dritten Sektors in den Bereichen Ko-Planung und Ko-Programmierung (Mitgestaltung und Mitprogrammierung) |
| Stadtgemeinde Meran |
Seit Oktober 2022 Aktivierung der Beratungsschalter in der Stadtgemeinde Meran (zweimal im Monat) |
| Gemeinden Andrian, Bozen, Brixen, Kaltern, Meran, Jenesien, Schluderns, Feldthurns |
Schulung zur Reform des Dritten Sektors und zu den Neuerungen im Zusammenhang mit dem „RUNTS“ |
| Südtiroler Gemeindenverband |
Entwurf einer Vereinbarung über die Bestätigung der Register der Vorstandsmitglieder und Freiwilligen |
| 35 Gemeinden der Autonomen Provinz Bozen |
Organisation von Informationsabenden mit Verbänden des Dritten Sektors und darüber hinaus über den Kodex für den Dritten Sektor |
Die Verbindung des DZE Südtirol mit der öffentlichen Verwaltung verfolgt das Ziel, die neuen Möglichkeiten, die der Kodex für den Dritten Sektor bietet, kennen zu lernen.
An den spezifischen Schulungen, die vom DZE Südtirol im Jahr 2024 durchgeführt wurden, nahmen neben Verbänden des Dritten Sektors und Verbänden, die nicht dem Dritten Sektor angehören, auch folgende Personen teil: Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte, Vorsitzende und Direktoren von öffentlichen Unternehmen für persönliche und familiäre Dienstleistungen, Sozialarbeiter, Gemeindesekretäre, Verwaltungsleiter und Gemeindebeamte, Direktoren und Beamte von öffentlichen Unternehmen für persönliche und familiäre Dienstleistungen, die sich mit Dienstleistungsverträgen befassen, Organisationen des Dritten Sektors.
Das zentrale Ziel der Initiativen im Rahmen des Projekts „Netzwerk zwischen dem Dritten Sektor und öffentlichen Einrichtungen“ ist es, den Menschen die Gründe für den Kodex in Bezug auf Kooperationsvereinbarungen und die Möglichkeiten für die öffentliche Einrichtung verständlich zu machen. Von grundlegender Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Bereitstellung von Informationen über die neuen Formen der öffentlich-privaten Partnerschaft.
Zusammenfassend
Das DZE Südtirol arbeitet mit einer Vielzahl von Organisationen und Netzwerken zusammen, um gemeinsame Wege und aktive Beziehungen im Gebiet und in der Gesellschaft zu schaffen. Insbesondere ist das DZE Südtirol Mitglied bei:
„CSVnet“: die nationale Koordinierungsstelle der italienischen Dienstleistungszentren für das Ehrenamt vertritt diese Zentren gegenüber den nationalen Systemakteuren und bietet Beratung und Schulungen zu gemeinsamen Themen an.
Das DZE Südtirol hat regelmäßige Beziehungen zu Landesstellen, Gemeinden und Berufsverbänden initiiert und entwickelt, die darauf abzielen, gemeinsame Aktionen in Bezug auf die Förderung der Freiwilligenarbeit zu entwickeln.
„CSVnet“: die nationale Koordinierungsstelle
Das 2003 gegründete Netzwerk „CSVnet“ vereinigt und vertritt die 51 Freiwilligenzentren, die auf der Grundlage des Rahmengesetzes über die Freiwilligentätigkeit (Nr. 266/1991, inzwischen aufgehoben) gegründet wurden und heute durch den Kodex für den Dritten Sektor geregelt sind. Sie orientiert sich an den Grundsätzen der Charta der Freiwilligenwerte und der Charta der Repräsentation und zielt darauf ab, die Zusammenarbeit, den Erfahrungsaustausch und die Kompetenzen zwischen den Zentren zu stärken, um ihre Ziele besser zu erreichen, wobei ihre Autonomie gewahrt bleibt. Zu diesem Zweck stellt es operative Instrumente und Beratungs-, Schulungs- und Begleitungsdienste zur Verfügung und arbeitet an der Konsolidierung des Netzes als System von „Agenturen für die lokale Entwicklung einer verantwortungsvollen Bürgerschaft“.
Im Jahr 2022 haben die Dienstleistungszentren eine neue Phase ihres Engagements eingeleitet, indem sie gemeinsam das „Manifest der Dienstleistungszentren“ erarbeitet haben. Das Dokument ist das Ergebnis einer einjährigen Arbeit, zu der Hunderte von Vertretern der Dienstleistungszentren auf nationaler Ebene sowie Experten und Interessenvertreter des Sektors, angefangen bei der Welt der Bankenstiftungen, die die Zentren finanzieren, beigetragen haben.
Team und Netzwerke
Die Identifizierung der Stakeholder ist einer der wichtigsten Schritte bei der Erstellung der Sozialbilanz, da sie es der Organisation ermöglicht, hinterfragen zu dürfen, welche so genannten „Stakeholder“ an der Funktionsweise des DZE Südtirol interessiert sind und welchen Informationsbedarf sie haben.
Für jede Art von Stakeholder wurden die Ziele des DZE Südtirol und der spezifische Informationsbedarf ermittelt, wobei schließlich nach Art der Beziehung unterschieden wurde:
Geldgeber;
Empfänger von Dienstleistungen;
Dienstleister;
Partner;
Einrichtungen, die zur „Governance“
beitragen.
Das DZE Südtirol KDS steht mit einer Reihe von Akteuren in Kontakt. Die engsten Beziehungen bestehen zu den auf Landesebene tätigen Organisationen, zu öffentlichen Einrichtungen, Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen sowie zur Wirtschaft. In den einzelnen Bereichen, die mit den Dienstleistungen und Aktivitäten der gemeinsamen Wertschöpfung zusammenhängen, wird eine detaillierte „Stakeholder-Analyse“ durchgeführt.
Der Begriff „Stakeholder“ bezieht sich auf alle internen und externen Personen, Träger von Interessen und Rechten im Zusammenhang mit der Tätigkeit des DZE Südtirol KDS und den entsprechenden Angeboten von Dienstleistungen. Die Art der Tätigkeit, die die Organisation ausübt, und die zahlreichen Interventionsbereiche, in denen sie tätig ist, bestimmen ein sehr breites System von Interessengruppen.
Es handelt sich im Spezifischen um:
Mission Stakeholder
Stakeholder, für die die institutionellen Aktivitäten des DZE Südtirol KDS durchgeführt werden:
die direkten Empfänger der Aktivitäten: Körperschaften des Dritten Sektors, Freiwillige und Bürger, die die angebotenen Dienstleistungen in Anspruch nehmen;
die Begünstigten der Interventionen;
Einzelpersonen, Gruppen, Gemeinschaften im Allgemeinen, in einigen Fällen sogar künftige Generationen, die von den Auswirkungen der Dienstleistungen, Projekte und Initiativen profitieren.
Regierende Akteure
Sie haben die Aufgabe, Leitlinien vorzugeben und das DZE Südtirol KDS zu verwalten:
die Mitgliederversammlung;
der Präsident;
der Vorstand.
Handelnde Akteure
Sie setzen die von den Leitungsorganen beschlossenen Vorgaben in die Praxis um:
der Direktor;
die Mitarbeiter;
der Expertenpool.
Stakeholder, die Kontrolle ausüben
Subjekte, die eine Kontrollmaßnahme über die Arbeit des DZE Südtirol durchführen:
Staatliche Kontrollstelle;
Territoriale Kontrollstelle Trentino-Südtirol;
Rechnungsprüferkollegium DZE Südtirol KDS.
Interessengruppen, die den Vorstand wählen/ernennen
Körperschaften des Dritten Sektors der Autonomen Provinz Bozen und die Mitglieder des DZE Südtirol KDS.
Akteure, die bei der Erfüllung der Mission/des Leitbildes des DZE Südtirol KDS zusammenarbeiten
Institutionen in dem Gebiet - das sind Akteure, mit denen eine ständige Beziehung gepflegt wird, um eine wirksame Planung festzulegen, die den Bedürfnissen des Territoriums gerecht wird:
Land Südtirol;
Gemeinden und lokale Gebietskörperschaften;
Berufsvereinigungen der Rechtsanwälte, Notare, Arbeitsberater und Wirtschaftsprüfer.
Gremien, die auf regionaler und nationaler Ebene Aktionen zur Vertretung, Förderung der Konfrontation und Durchführung von gemeinsamen Projekten durchführen:
„CSVnet“ – Nationale Dachorganisationen der Dienstleistungszentren;
Andere Dienstleistungszentren im Netzwerk mit dem DZE Südtirol KDS.
Informationsakteure
Vertreter der Presse: Radio, Fernsehen, Presseagenturen sowie Online-Medien, die Nachrichten und Analysen über die vom DZE Südtirol KDS durchgeführten Aktivitäten und erzielten Ergebnisse verbreiten.
Wertvolle Partner der öffentlichen Verwaltung und von privater Seite des DZE Südtirol im Jahre 2024
Land Südtirol (vorrangig Amt für Außenbeziehungen und Ehrenamt, Generaldirektion);
Region;
Stiftung Südtiroler Sparkasse;
Volksbank;
Handelskammer;
Gruppo Poli;
Volksanwaltschaft;
Südtiroler Gemeindenverband;
Südtiroler Landtag;
Sozialgenossenschaft IARTS;
Museion;
HGV;
APA;
Volkshochschule;
Cedocs;
Freie Universität Bozen;
Plan Team;
Rete anziani;
Gemeinde Bozen;
Gemeinde Meran;
Kammer der Wirtschaftsprüfer;
Itas;
Assiconsult;
Mediamacs;• Fischer Consulting;
Terra Institut;
Goodify;
Gnews;
Global Forum Südtirol.
Einige Beispiele für Treffen mit unseren Stakeholdern
Feierliche Eröffnung: Trient ist für ein Jahr der Nabel Europas im Ehrenamt
Nach Großstädten wie Barcelona, London, Berlin oder Trondheim ist es dem „kleinen“ Trient gelungen, einen besonderen Coup zu landen und den Zuschlag für die Europäische Hauptstadt des Ehrenamtes im Jahre 2024 zu erhalten.
Die Bewerbung und das Prozedere rund um die Kandidatur verlangten, so der Bürgermeister von Trient, Franco Ianeselli, ein absolutes Teamwork kompetenter Fachleute aus den Reihen von Gemeinde, Provinz und dem Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt von Trient.
Pluspunkte für den Erfolg sind so, die Begründung der zuständigen Behörden für die Vergabe, die jahrelangen Erfahrungen der Stadt Trient bei der Austragung großer Events, wie das „Festival dell’Economia“ oder „Festival dello Sport“, die regelmäßig mit internationalen Fachleuten stattfinden.
Hier spielen logistische Aspekte ebenso eine Rolle wie das Netzwerken zwischen Vereinen, der Wirtschaft und der Behörden. Beim Festakt der offiziellen Eröffnung des spannenden und sehr umfangreichen Jahresprogrammes mit vielen unterschiedlichen Angeboten wurde in Anwesenheit von Staatspräsident Sergio Mattarella deutlich unterstrichen, dass die Vereine unbedingt in der Ausübung ihrer Tätigkeiten von ausufernder Bürokratie entlastet werden müssen.
In diese Kerbe schlug vor allem die Präsidentin der Italienischen Dienstleistungszentren CSVnet, Chiara Tommasini, die hervorhob, dass es darum geht, weiterhin in Menschen, die sich für die Gemeinschaft einsetzen, zu investieren. In diesem Zusammenhang wurde an die Vorstöße der Autonomen Provinzen Trient und Südtirol erinnert, die sich staatsweit seit geraumer Zeit für Hilfestellungen einsetzen. Ständige Aus-, Fort- und Weiterbildung stehen dabei besonders im Vordergrund.
Bei der angesprochenen feierlichen Veranstaltung waren rund 3.000 Vertreter des Ehrenamtes aus ganz Italien und internationale Partner der Stadt Trient, präsent. Sergio Bonagura und Vanessa Macchia in ihren Funktionen als Präsident und Vizepräsidentin sowie Ulrich Seitz als Direktor, allesamt vom Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt Südtirol, waren für unser Land geladen sowie als Vertreter der Institutionen Landeshauptmann Arno Kompatscher. Das DZE Südtirol ist erfreut mit den Kollegen aus Trient eng und überaus harmonisch zusammenarbeiten zu können. Dabei stechen zwei Namen in erster Linie hervor, und zwar Giorgio Casagranda und Francesca Fiori, die vor Ort das lokale Dienstleistungszentrum für alle interessierten Organisationen führen. Es gibt beispielsweise bereits Projekte, um für beide Provinzen, zusätzliche Finanzierungen für Regionen übergreifende Projekte sicherzustellen, so DZE Direktor Ulrich Seitz.
Des Weiteren kämpfen beide Provinzen für administrative Entlastungen zugunsten der Vereinslandschaft im Dritten Sektor und außerhalb. Ein Schwerpunkt ist zudem die Festigung des Volontariats insgesamt, mit neuen Attraktionen für junge Leute, die sich erstmalig für die Gesellschaft engagieren möchten.
Es wird zudem immer wichtiger, auch die neuen Mitbürger einzubeziehen, wie anhand einer beeindruckenden Vorstellung im Rahmen des Eröffnungstages der Europäischen Hauptstadt des Ehrenamtes mit gezielten Projekten aufgezeigt. Sport, Kultur und Soziales bieten sich hierbei sehr gut für solche Bemühungen an, nicht zuletzt um den Zusammenhalt in der Bevölkerung zu forcieren.
Wichtiger Austausch mit Ressortdirektor Lombardi zu Fragen rund um den Dritten Sektor
Der Ressortdirektor im Arbeitsministerium in Rom, Alessandro Lombardi, der maßgeblich an der Ausarbeitung des Kodex des Dritten Sektors mitgewirkt hat, war unlängst auf Einladung des Dienstleistungszentrums für das Ehrenamt Südtirol in Bozen.
Das DZE Südtirol und der Spitzenbeamte stehen immer wieder zu unterschiedlichen Themen, was das Vereinswesen angeht, im Austausch, so DZE Präsident Sergio Bonagura. Ziel des aktuellen Besuchs war ein Treffen mit rund 40 Führungskräften der Landesverwaltung und des Südtiroler Gemeindeverbands, um gemeinsam auszuloten, wie sinnvoll zwei wichtige Werkzeuge, die im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Öffentlicher Verwaltung und den Körperschafften des Dritten Sektors seit 2018 konkret vorgesehen sind.
Es handelt sich um die Mitgestaltung und Mitprogrammierung und konkret, wie diese hierzulande angewandt beziehungsweise umgesetzt werden können. DZE Direktor Ulrich Seitz erinnert, dass aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen in Südtirol erst sehr wenige konkrete Vorhaben im Zusammenhang mit der so genannten „Mitgestaltung“ und „Mitprogrammierung“ auf den Weg gebracht werden konnten, und zudem immer wieder der Eindruck entsteht, diese Form des Zusammenspiels zwischen Öffentlicher Hand und Organisationen des Dritten Sektors, würde wenn überhaupt, dann nur das Sozialwesen betreffen.
Die Erkenntnisse, so Lombardi, seien jedoch vielfältiger und schon lange nicht mehr nur auf einen Bereich wie das Soziale limitiert. Alessandro Lombardi erklärt des Weiteren, dass nach einem Start voller Fragen die Erfahrungen mit der gemeinsamen Übereinstimmung zwischen Öffentlichen Verwaltungen und dem Dritten Sektor, wie sie im Kodex für den Dritten Sektor vorgesehen ist, eine immer größere Verbreitung gefunden haben. Südtirol hat jedoch insgesamt gesehen auf diesem Gebiet, einen erheblichen Nachholbedarf.
Die Zusammenarbeit zwischen der Öffentlichen Verwaltung und dem Dritten Sektor ist und bleibt daher einer der wichtigsten Knotenpunkte der Reform. Mit Artikel 55 des Kodex für den Dritten Sektor wird die Beteiligung der organisierten aktiven Bürgerschaft an der Verwaltung von Dienstleistungen endlich legitimiert und es werden spezielle Instrumente für die Zusammenarbeit geschaffen, von der Bedarfsanalyse bis zur Verwaltung von Maßnahmen. Alessandro Lombardi erinnert, dass die so genannten „Mitgestaltung“ und „Mitprogrammierung“ die wichtigsten Instrumente zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen der Öffentlichen Verwaltung und dem Dritten Sektor, die in allen Sektoren – von der Umwelt bis zur Kultur, von der Sozialfürsorge bis zur Verwaltung von Gemeingütern – Anwendung finden, darstellen.
Die Aufforderung lautet deswegen zur Zusammenarbeit und nicht zum Wettbewerb, mit der Logik der Preisnachlässe bei Ausschreibungen. Ziel muss es sein, dieses Hindernis zu überwinden und stattdessen effiziente Dienstleistungen aufzubauen, die den tatsächlichen Bedürfnissen der Gemeinschaften entsprechen. Eine praktische Hilfestellung dazu liefert, so Lombardi, der Artikel 55 des Kodex des Dritten Sektors, welcher eine Reihe von innovativen Lösungsansätzen unterbreitet.
Die Fragestellung, die sich aktuell stellt ist vor allem dahingehend, ob die Akteure der Öffentlichen Verwaltung ausreichend vorbereitet sind, um sie in vollem Umfang nutzen zu können. Wie viel spezifische Ausbildung ist erforderlich, damit die Rechtsvorschriften wirklich angewandt und Anregungen übernommen werden können?
Die Antwort ist einhellig: Es muss eine gemeinsame Sprache gesprochen werden, um die Reform umzusetzen. Der innovative Charakter der Rechtsinstrumente macht es erforderlich, die Kompetenzen aller Akteure vor Ort anzupassen und aufeinander abzustimmen. Der einzige Weg, um diese Systeme in einen Dialog zu bringen, ist daher das Fachwissen, gekoppelt mit praktischen Beispielen aus anderen Regionen. Die Schulung der an diesen Prozessen beteiligten öffentlichen Akteure dient mehreren Zwecken.
In erster Linie geht es darum, genau zu erläutern, welche Maßnahmen legitim und rechtlich von den Mechanismen der einfachen Ausschreibung abgekoppelt werden können, aber auch darum, Erfahrungen auszutauschen, die bereits von anderen Verwaltungen gemacht wurden, und Techniker auf dem Weg zu den für die Verwirklichung der Mitgestaltung und Mitprogrammierung erforderlichen Maßnahmen auf den neuesten Stand zu bringen.
An einem gemeinsamen Strang ziehen
Die Volksanwaltschaft des Landes und das Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt Südtirol stehen seit Jahren im engen Austausch. Im Rahmen des kürzlich stattgefundenen Kennenlernbesuchs der neuen Volksanwältin Veronika Meyer beim Direktor des Dienstleistungszentrums für das Ehrenamt Südtirol, Ulrich Seitz, kamen vor allem die großen aktuellen Unsicherheiten der Vereine zur Sprache, die bei verschiedensten öffentlichen Körperschaften nicht selten sehr lange auf die Auszahlung von Beiträgen warten müssen, was für nicht wenige Organisationen im Lande zu erheblichen Schwierigkeiten führt. Personalkosten und offenstehende Verpflichtungen gegenüber Lieferanten fallen dabei ins Gewicht. Zu dieser belastenden Thematik wurde auch bereits ein fixer Runder Tisch unter den Vorgängerinnen von Veronika Meyer, nämlich durch Gabriele Morandell und Michela Morandini eingerichtet, der, so Seitz, nun auf jeden Fall fortgesetzt werden müsse, da es leider immer wieder zu unguten Vorfällen kommt, die auf mangelnde Kommunikation und Erklärungen der Gründe für Kürzungen beziehungsweise die Ablehnung bei bestimmten Ansuchen zurückzuführen ist. Wenn Saldozahlungen, wie in einigen Fällen auf mehr als 1,5 Jahre auf sich warten lassen, ist nachfolgend auf die weiteren Haushaltsjahre keine seriöse Planung mehr möglich, beklagt Ulrich Seitz.
Des Weiteren wurde über die steuerrechtliche Komponente bei Vereinen, die im so genannten Staatlichen Einheitsregister „RUNTS“ eingetragen sind, gesprochen und wie es gelingen kann, Ängste beziehungsweise Unsicherheiten abzubauen, welche Strukturen betreffen, die nicht für den Dritten Sektor optieren. Gerade hier möchten die Volksanwaltschaft des Landes und das DZE Südtirol mit gezielten Aktionen auf Gemeindeebene für mehr Klarheit ansetzen. Ein regelmäßiges Abstimmen von Treffen in diesem Zusammenhang ist deshalb sinnvoll. Diesbezüglich wird ebenso die Digitalisierung nicht zu unterschätzen sein. Beide Seiten sind sich einig, dass es in diesem Kontext unbegründete Ängste abzubauen gilt. Das DZE Südtirol verweist auf die hierfür spezifisch ausgearbeiteten Fort- und Weiterbildungspakete, die für Südtiroler Vereine mittels eines „Check-up mit Individualberatung“ erarbeitet wurden und bereits ab sofort von allen interessierten Vereinen nach Vormerkung über
info@dze-csv.it in Anspruch genommen werden können. Diese Hilfestellung soll die Antworten auf Fragen, die die Vereine zurzeit verunsichern, liefern und ihren Alltag erleichtern.
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Mitgliederorganisationen und andere Einrichtungen des Dritten Sektors |
| Art der Beziehung |
Empfänger von Dienstleistungen
Einrichtungen, die zur Governance beitragen
Partner
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| Zielsetzungen des DZE Südtirol KDS |
Beratung und Hilfestellung
Konzeption und Organisation von Fortbildungsmaßnahmen
Förderung und Unterstützung von Organisationen bei der Konzeption spezifischer Initiativen
Steigerung der Sichtbarkeit der Vereine, Verbände, Dachorganisationen und ihrer Kommunikationsfähigkeit
Förderung des Eintritts neuer Freiwilliger in Organisationen
Initiativen des DZE Südtirol, wirkungsvoll zu kommunizieren
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| Informationsbedarf der Interessengruppen |
Welchen Nutzen/welche Vorteile können sie erzielen?
Welche Dienstleistungen bietet das DZE Südtirol KDS an?
Art des Zugangs zu den Dienstleistungen
Was ist der Mehrwert einer Mitgliedschaft?
Vision des lokalen Freiwilligensystems
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Ehrenamtliche Mitarbeiter und Bürger |
| Art der Beziehung |
Empfänger von Dienstleistungen
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| Zielsetzungen des DZE Südtirol KDS |
Den gesellschaftlichen, wenn auch indirekten Nutzen der eigenen Funktion zu verstehen
Mehr Wissen über das DZE Südtirol KDS und seine Aufgabe, Funktion, Aktivitäten und Dienstleistungen zu vermitteln
Förderung und Annäherung der Bürger an authentische Erfahrungen aus dem Volontariat
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| Informationsbedarf der Interessengruppen |
Kenntnis der angebotenen Dienstleistungen und des Zugangs zu diesen Angeboten
Erhebung der Ressourcen und Bedürfnisse des betroffenen Territoriums
Wie wird das Ergebnis der eigenen Handlung des DZE Südtirol KDS dargestellt?
Möglichkeit der Gründung neuer Vereinigungen
Diskussion über zusätzliche finanzielle Ressourcen zur Umsetzung der Anliegen des Dritten Sektors
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Mitglieder |
| Art der Beziehung |
Empfänger von Dienstleistungen
Einrichtungen, die zur Governance beitragen
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| Zielsetzungen des DZE Südtirol KDS |
Förderung des demokratischen Charakters der Organisation
Förderung der Beteiligung an den strategischen und politischen Entscheidungen des Zentrums
Förderung der Beteiligung an der Gestaltung von Dienstleistungen
klare und transparente Berichterstattung über die Verwendung der wirtschaftlichen Ressourcen
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| Informationsbedarf der Interessengruppen |
Funktionsweise des DZE Südtirol KDS (Statuten, Reglements, Geschäftsordnungen, Managementmethoden, Verwaltungsprozeduren)
Beschreibung der Entscheidungsprozesse und Mechanismen zur Förderung einer aktiven, informierten und bewussten Beteiligung an der Verwaltung der gemeinsamen Wertschöpfung
Die Bedeutung der Mitgliedschaft: Rechte und Pflichten. Erläuterung über den zusätzlichen Nutzen einer Mitgliedschaft
Wie (mit welchen Instrumenten und auf welche Weise) man zur Gestaltung von Dienstleistungen beitragen kann
Wie die Ressourcen zur Unterstützung der lokalen Freiwilligenarbeit eingesetzt werden
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Personalwesen (Freiwillige, Angestellte, Fachleute) |
| Art der Beziehung |
Dienstleister
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| Zielsetzungen des DZE Südtirol KDS |
Förderung und Unterstützung von Wachstum und Ausbildung
Wertschätzung des Beitrags innerhalb der Struktur
Aus der Perspektive von „Arbeitsgruppen“ und „Fachgremien bzw. Expertenkommissionen“ heraus agieren
Gewährleistung sicherer Arbeitsbedingungen am Arbeitsplatz• Anwendung der besten Vertragsbedingungen, die mit der Art des Organs und den Aufgaben der Stelle vereinbar sind (für bezahlte Mitarbeiter)
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| Informationsbedarf der Interessengruppen |
Welche Maßnahmen werden ergriffen, um die interne Ausbildung und berufliche Entwicklung zu gewährleisten?
Wie Fähigkeiten bewertet werden
Welches Organisationsmodell und welche Beziehung werden zum Vorstand hin gepflegt?
Wie wird das Erreichen von persönlichen und organisatorischen Zielen erleichtert?
Wohlbefinden - Qualität der Beziehungen
Anwendung des nationalen Tarifvertrags und Vertragsbedingungen für die verschiedenen Kooperationen
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Körperschaften |
| Art der Beziehung |
Themen, die zur so genannten „Governance“ beitragen
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| Zielsetzungen des DZE Südtirol KDS |
Vollständige und gewissenhafte Ausübung der in der Satzung zugewiesenen Aufgaben und Dienst an den gemeinnützigen Organisationen, der Gemeinschaft und dem Gebiet
Förderung der Integration zwischen dem „politischen“ Bereich des DZE Südtirol KDS und dem „technischen“ Bereich unter Beachtung der Rollen und Funktionen
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| Informationsbedarf der Interessengruppen |
Wissen über die Welt der Freiwilligenarbeit
Kenntnis der Funktionsmechanismen im DZE Südtirol KDS, der Finanzierungmodalitäten, der dafür geltenden Regeln und der Vorgangsweisen in der Berichterstattung nach außen
Kenntnis des Organisationsmodells
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Staatliche Kontrollstelle (ONC) Territoriales Kontrollorgan (OTC) |
| Art der Beziehung |
Einrichtungen, die zur „Governance“ beitragen
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| Zielsetzungen des DZE Südtirol KDS |
Verabschiedung einer klaren Planungspolitik im Einklang mit dem Auftrag des DZE Südtirol KDS und deren wirksame, effiziente und wirtschaftliche Umsetzung
Kenntnis über die Aktivitäten und Dienstleistungen des DZE Südtirol KDS gewährleisten
Kenntnis und Austausch von Modellen für die Berichterstattung über Rechnungslegung, Soziales und Überwachung und Bewertung
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| Informationsbedarf der Interessengruppen |
Rechtmäßigkeit und Ordnungsmäßigkeit der Buchführung und der Verwaltung
Überblick zur realen Nutzbarkeit der Dienste und Aufklärung über die angebotenen Leistungen
Kohärenz mit der Programmierung
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Bankenstiftungen |
| Art der Beziehung |
Unterstützer
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| Zielsetzungen des DZE Südtirol KDS |
Aufbau von transparenten und vertrauensvollen Beziehungen
Transparente Berichterstattung über verwendete Ressourcen
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| Informationsbedarf der Interessengruppen |
Quantität und Qualität der Ressourcennutzung
Wiederherstellung der Sichtbarkeit in der Leistung der Unterstützer und des DZE Südtirol KDS
Korrekte Darstellung der Rolle der Unterstützer
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Universitäten, Schulen und andere Bildungseinrichtungen |
| Art der Beziehung |
Partner
Unterstützer
Empfänger von Dienstleistungen |
| Zielsetzungen des DZE Südtirol KDS |
Angebot von Bildungskursen über ehrenamtliches Engagement für Schüler, Studenten und lehrendes Personal
Förderung der Freiwilligentätigkeit junger Menschen
Schaffung von Möglichkeiten zum Austausch zwischen Universitäten, Schulen und Freiwilligen |
| Informationsbedarf der Interessengruppen |
Wie wird das Ergebnis von Kooperationen am besten dargestellt?
Zusammenarbeit mit anderen Institutionen |
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Öffentliche Körperschaften (Region, Land, Gemeinden) |
| Art der Beziehung |
Partner
Unterstützer
Empfänger von Dienstleistungen
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| Zielsetzungen des DZE Südtirol KDS |
Förderung der Zusammenarbeit zur Entwicklung von Netzwerken zwischen Einrichtungen und Freiwilligen
Förderung von Gelegenheiten zur eingehenden Untersuchung mit Studium von Themen, die für das Ehrenamt und den Dritten Sektor von Interesse sind
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| Informationsbedarf der Interessengruppen |
Entwicklung von Inhalten zur Definition der Kooperation mit dem Dritten Sektor
Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
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Dachorganisation der Dienstleistungszentren “CSVnet” |
| Art der Beziehung |
Partner
Einrichtungen, die zur „Governance“ beitragen
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| Zielsetzungen des DZE Südtirol KDS |
Anpassung ihrer Planungs-, Wirtschafts-, Buchhaltungs- und Bewertungsinstrumente an die von der Dachorganisation „CSVnet“ entwickelten Instrumente und Vorgaben
Mitwirkung an der Umsetzung der Strategien von „CSVnet“ auf nationaler Ebene zur Unterstützung von Organisationen des Dritten Sektors
Unterstützung der Dachorganisation „CSVnet“ bei der Durchführung ihrer Programme
Teilnahme an den Angeboten und Veranstaltungen der Dachorganisation „CSVnet“
Verwendung der Tools und Tutorials, die „CSVnet“ zur Unterstützung der Dienstleistungszentren programmiert und implementiert hat ú Förderung der Bekanntheit der Aktivitäten im Zusammenspiel mit „CSVnet“
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| Informationsbedarf der Interessengruppen |
Vorstellung der Arbeitsweise des DZE Südtirol KDS
Programmierung, Planung, wirtschaftliche, buchhalterische und soziale Berichterstattung mit entsprechender Auswertung von Daten durch Bewertungsinstrumente, die von Seiten des DZE Südtirol KDS implementiert wurden
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Andere Dienstleistungszentren
im Netzwerk |
| Art der Beziehung |
Partner
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| Zielsetzungen des DZE Südtirol KDS |
Austausch von Analysen, Recherchen und Informationen
Beitrag zur Verbesserung und Qualität der angebotenen Dienstleistungen
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| Informationsbedarf der Interessengruppen |
Planung, wirtschaftliche Erhebung und fachliche Berichterstattung der vom DZE Südtirol KDS angewandten Bewertungsinstrumenten zum Dritten Sektor auf Landesebene
Organisationsmodell und Arbeitsmethoden
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